Wer schon mal im Ammertal geklettert ist, weiß: Die Felsen sind fantastisch, die Infos manchmal weniger. Ich hab mir den Kletterführer Ammertal samt App geschnappt und beides bei mehreren Touren ausprobiert – um zu sehen, wie gut das Paket draußen wirklich funktioniert.
Was mir dabei direkt positiv aufgefallen ist: Die Kombination aus Buch und App funktioniert überraschend gut. Im Buch kann man in Ruhe stöbern, Routen markieren, Pläne machen. Steht man schon am Fels, übernimmt die App: Wegbeschreibung, Sektorenübersicht, alles griffbereit.
Allerdings: An manchen Stellen hätte ich mir etwas mehr gewünscht. Detailliertere Informationen zu den Routen, vielleicht ein paar zusätzliche Empfehlungen für weniger frequentierte Linien. Die Basics sind da, klar – aber so richtig lebendig wird’s noch nicht überall.
Überblick: Kletterführer Ammertal
Schon beim ersten Durchblättern zeigt sich: Der Kletterführer Ammertal bringt aktuelle Routen und frische Struktur – gerade für alle, die regelmäßig im Ammergebirge unterwegs sind, ist das ein echter Gewinn. Die beiliegende App ergänzt das Buch sinnvoll und macht die Nutzung unterwegs deutlich komfortabler.
Ganz rund ist es noch nicht an allen Stellen. In einigen Topos sind mir Haken aufgefallen, die zwar am Fels vorhanden sind, in der Grafik aber nicht auftauchen. Auch Längenangaben fehlen vereinzelt, was die Planung manchmal etwas ungenauer macht. Im Vergleich zu anderen, etablierten Führern wirkt die Darstellung stellenweise etwas reduzierter.
Insgesamt bietet der Führer fürs Ammertal aber eine solide Grundlage und ist eine sinnvolle Ergänzung für die persönliche Sammlung.
Viele Routen mit Abwechslung
Die Routenauswahl ist breit gefächert: Vom Einsteiger bis zum ambitionierten Sportkletterer findet hier jeder etwas Passendes. Übersichtliche Sektoren und hilfreiche Fotos erleichtern die Orientierung vor Ort – besonders bei unbekannten Wänden.
Einzelne Routenbeschreibungen sind recht knapp gehalten, etwas mehr Info zu Einstiegen und Absicherung wäre stellenweise wünschenswert. Insgesamt sorgt der Führer aber für jede Menge Abwechslung und Inspiration beim Klettern im Ammertal.
Karten & Topos – mit Licht und Schatten
Die Karten und Topos machen auf den ersten Blick einen ordentlichen Eindruck. Ich konnte mich damit gut orientieren, auch an unbekannten Wänden. Gerade bei neuen Gebieten hilft eine klare Darstellung enorm, und das klappt hier meistens gut.
Wie bereits angedeutet, sind nicht bei allen Routen sämtliche Haken im Topo eingezeichnet, obwohl sie am Fels vorhanden sind. Längenangaben fehlen bei einigen Linien ebenfalls, was die Einschätzung von Zeit und Materialbedarf gerade bei längeren oder anspruchsvolleren Touren etwas anspruchsvoller macht. Mit etwas Erfahrung lässt sich das gut ausgleichen – trotzdem wäre an diesen Stellen ein kleines Update hilfreich.
Der Führer bietet im Ammertal insgesamt eine gute Orientierungshilfe. Wer regelmäßig dort unterwegs ist, dürfte ihn als praktischen Begleiter schätzen – auch wenn es an einzelnen Stellen noch Potenzial für mehr Detailtiefe gibt.
Vorteile
Nachteile
Integrierte App-Nutzung
Die beigelegte Ammertal-App macht das Leben draußen leichter. Am Wandfuß muss ich nicht mehr im Buch blättern – ein Blick aufs Handy, schon sehe ich Zustieg, Sektor und ungefähren Linienverlauf. Gerade für den schnellen Check zwischendurch ist das super.
Bei manchen Routen fehlen Hakenangaben oder die exakte Länge – genau die Details, die ich für eine saubere Vorplanung brauche. Fürs Grobe ist sie also top, für den Feinschliff greife ich weiter zum Buch. So ergänzen sich die beiden Tools ganz gut, auch wenn ich mir in der App noch ein paar Updates wünsche.
Vorteile
Nachteile
Aktualisierte Neuauflage
Beim ersten Durchblättern der neuen Auflage des Ammertal-Kletterführers war mein Eindruck: Da hat sich was getan. Die Topos sind aufgeräumter, die Bilder klarer, das Layout wirkt durchdachter. Im Vergleich zu vielen älteren Führern ist das hier deutlich moderner – und in Kombination mit der App auch alltagstauglicher. Ich finde es einfach praktisch, unterwegs spontan zwischen Buch und Smartphone zu wechseln, je nachdem, was gerade greifbarer ist.
Bei manchen Routen fällt die Beschreibung etwas knapper aus. Zusätzliche Fotos oder mehr Hinweise zum Einstieg wären in einigen Sektoren hilfreich gewesen – gerade dort, wo man sich weniger gut auskennt. Das Layout wirkt insgesamt stimmig und durchdacht, inhaltlich gibt es stellenweise noch Spielraum. Alles in allem aber ein gelungenes Update, das im Rucksack seinen Platz verdient.
Passt in jede Klettertasche – das Format
Was mir direkt gefallen hat, war das Format. Der Führer liegt angenehm in der Hand, passt problemlos in den Rucksack und macht auch draußen am Fels eine gute Figur. Beim Zustieg kurz rausgeholt, ein schneller Blick auf die Sektoren – und schon weiß man, wo’s langgeht.
Die Seiten könnten ein wenig stabiler sein, besonders bei häufigem Blättern im Gelände merkt man das. Aber insgesamt ist das Buch genau richtig fürs Klettergepäck: kompakt, praktisch und angenehm zurückhaltend.
Wofür der Führer punktet – und wo nicht
Was mir gut gefallen hat: Die Neuauflage deckt viele neue Routen ab – und das ist längst nicht selbstverständlich. Ich war positiv überrascht, wie viele aktuelle Linien bereits aufgenommen wurden.
Für mich, der regelmäßig im Ammertal unterwegs ist, macht das die Planung deutlich einfacher. Man muss nicht mehr zwischen mehreren Quellen hin- und herspringen.
Auch die Übersicht der Gebiete ist gut gelungen. Wer das Ammertal noch nicht kennt, bekommt hier eine klare, strukturierte Einführung. Besonders hilfreich finde ich die Kombination aus handlichem Buch und App – so habe ich unterwegs alle relevanten Informationen schnell zur Hand.
Ein paar Punkte könnten allerdings noch verbessert werden. In manchen Topos fehlen Haken, obwohl sie am Fels vorhanden sind – das kann beim ersten Klettern einer Route irritieren, gerade wenn es um die Absicherung geht.
Auch Längenangaben fehlen hier und da, was vor allem bei längeren oder alpinen Routen das Einschätzen erschwert. Und wer detailverliebte Skizzen gewohnt ist, wie man sie von manchen anderen Verlagen kennt, wird sich gelegentlich etwas mehr Präzision wünschen.
Gerade erfahrene Kletterer, die bei Topos auf Präzision achten, könnten hier stellenweise enttäuscht sein – da fehlt es manchmal an der Genauigkeit, die man aus anderen Führern gewohnt ist. Für alle, die eher gelegentlich im Ammertal unterwegs sind oder sich einen allgemeinen Überblick verschaffen wollen, bleibt der Führer aber definitiv brauchbar. Man findet, was man braucht – auch wenn’s nicht immer im ersten Anlauf ist.
Was andere sagen – vor allem Lob für Aktualität und Übersicht
Viele schätzen vor allem, dass der Führer auf dem neuesten Stand ist – neue Routen sind drin, und das gibt bei der Planung einfach ein gutes Gefühl.
Was ebenfalls gut ankommt: Der Stil der Routenbeschreibungen ist vertraut geblieben. Wer schon mit anderen Führern aus dem gleichen Verlag gearbeitet hat, findet sich sofort zurecht. Das macht’s gerade bei der Orientierung vor Ort einfacher – keine große Umstellung, kein Rätselraten.
Kritische Stimmen – da geht noch was
Natürlich ist nicht alles eitel Sonnenschein. Einige aus der Szene – mich eingeschlossen – vermissen den hohen Standard, den man etwa von Panico-Führern kennt. Da stimmt oft jedes Detail: Hakenpositionen, Zustiegsskizzen, Routennamen – alles sitzt auf den Punkt.
Im Vergleich dazu wirkt der Ammertal-Führer an manchen Stellen etwas grob gestrickt. Die Basics sind da, klar – aber die Tiefe fehlt stellenweise. Wer viel unterwegs ist und sich auf präzise Infos verlässt, merkt das schnell.
Fazit – solider Begleiter mit Luft nach oben
Unterm Strich ist der Kletterführer Ammertal ein tolles Werkzeug – besonders für alle, die regelmäßig im Ammergebirge unterwegs sind oder sich einen aktuellen Überblick verschaffen wollen. Die Aufnahme vieler neuer Routen ist ein echtes Plus, und das moderne Layout macht die Orientierung angenehm. Die App ergänzt das Buch sinnvoll und hilft vor allem Einsteigern bei der schnellen Navigation am Fels.
Die Topos bieten eine gute Orientierung am Fels, auch wenn einzelne Details wie Hakenpositionen oder Routenlängen nicht durchgängig verzeichnet sind. In der Kombination mit eigenen Beobachtungen und der App ergibt sich dennoch ein hilfreiches Gesamtbild für die Tourenplanung.
Für erfahrene Kletterer bleibt der Führer ein nützliches Nachschlagewerk – vielleicht kein perfektes, aber ein sehr praktisches. Eventuell könnte er mit ein paar Updates in Zukunft noch deutlich an Boden gewinnen.
FAQ - Häufig gestellte Fragen
Man merkt schnell: Der Kletterführer Ammertal bringt nicht nur frische Infos, sondern auch ein paar Eigenheiten mit sich. Ich beantworte ich ein paar Fragen, die sich beim Klettern im Ammertal immer wieder stellen – von der Routenwahl bis zur App-Nutzung.
Der aktuelle Kletterführer Ammertal vom Panico Verlag erschien als Taschenbuch am 5. Mai 2022 – also vergleichsweise frisch. Viele neue Routen sind aufgenommen, was vor allem bei der Tourenplanung ein großer Vorteil ist.
Allerdings: Ganz auf dem neuesten Stand ist er nicht in jedem Detail. Vor allem bei jüngeren Linien merkt man, dass die Topos manchmal hinterherhinken – etwa wenn Haken im Führer fehlen, die vor Ort aber gesetzt sind. Auch kleinere Abweichungen bei Routennamen oder Längen kommen vor.
Mein Fazit: Wer präzise planen will, fährt gut damit, verschiedene Quellen zu kombinieren – etwa Buch, App und aktuelle Online-Foren. Und am Fels selbst gilt sowieso: Augen auf, Realität schlägt Papier.
Mehrseillängen finden wir im Ammertal eher selten, aber es gibt ein paar klassische Beispiele, die im Führer erwähnt werden. Diese sind meist nicht extrem schwierig, verlangen aber Erfahrung im Umgang mit längeren Anstiegen.
Typisch:
- Die Längen bewegen sich meist im mittleren Schwierigkeitsbereich
- Wer komplett unerfahren ist, sollte sich vorher gut einlesen und absichern
- Die meisten Routen sind aber eher für Sportklettern ausgelegt.
Ja – im Führer finden sich bei vielen Routen Angaben zur Art und Qualität der Absicherung, was beim Planen extrem hilfreich ist. Besonders bei den häufiger begangenen Sportkletterlinien klappt das gut: Man sieht auf einen Blick, ob gebohrt wurde oder zusätzliches Material nötig ist.
Allerdings: Die Angaben sind nicht immer vollständig. Es kommt vor, dass Haken in der Wand stecken, im Topo aber fehlen – besonders bei älteren oder seltener gekletterten Linien. Das kann im Vorfeld verwirren und führt unterwegs schnell zu unnötigem Rätselraten.
Mein Tipp: Gerade bei weniger bekannten Routen lohnt es sich, zusätzlich Informationen einzuholen – ob über andere Führer, Online-Topo-Plattformen oder direkt bei Lokals am Fels. Und wie immer gilt: Lieber ein paar zusätzliche Exen und einen kleinen Satz Keile einpacken, als sich unterwegs zu ärgern.
Wenn du’s auf gut abgesicherte Sportkletterrouten abgesehen hast, wirst du im Ammertal fündig – auch wenn du ein bisschen suchen musst. Einige Sektoren stechen dabei positiv hervor, vor allem wegen ihrer modernen Absicherung und abwechslungsreichen Linien.
Was mir besonders gefallen hat:
- Sektoren mit enger Hakenverteilung – das gibt ein gutes Gefühl, gerade bei Erstbegehungen.
- Kurze Zustiege – perfekt für Tage, an denen man mehr klettern als laufen will.
- Und: Viele Spots liegen praktisch in Parkplatznähe, was gerade bei spontanen Nachmittagsrunden hilfreich ist.
Die Auswahl reicht von technischen Wandklettereien bis hin zu kräftigen Überhängen – wer sich im sechsten bis achten Grad wohlfühlt, hat hier definitiv Spaß. Und wer’s entspannter angehen will, findet ebenfalls geeignete Linien – man muss nur ein wenig im Führer stöbern.
Ja – und die sollte man ernst nehmen. Beim letzten Besuch sind mir mehrfach Hinweise auf saisonale Sperrungen und Naturschutzauflagen begegnet. Zwar listet der Kletterführer diese Infos grundsätzlich auf, doch sie ersetzen nicht die tagesaktuelle Recherche. Gerade im Ammertal können sich Auflagen kurzfristig ändern.
Worauf du achten solltest:
- Einige Felsen sind während der Brutzeit komplett gesperrt – meist im Frühjahr.
- In Schutzgebieten kann es zu spontanen Einschränkungen kommen.
- An Parkplätzen und Zustiegen gibt es oft aktuelle Hinweise – bitte unbedingt lesen und respektieren.
Meine Empfehlung:
- Vor jeder Tour: Online oder lokal über Sperrzeiten und Auflagen informieren (z. B. über DAV, IG Klettern oder lokale Foren).
- Rücksicht zeigen: Wer Wildtiere und Natur schützt, hilft mit, dass wir auch in Zukunft dort klettern dürfen.
- Und: Diesen Teil im Führer regelmäßig prüfen – gerade wenn du öfter im Jahr unterwegs bist.
Klettern im Ammertal ist ein Geschenk – aber eines, das mit Verantwortung kommt.
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